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Biotopmanagement im „Trichtergelände“
Erweiterung und Optimierung des Bruthabitats von Wiesenvögeln
im Ostinnengroden der Insel Wangerooge

 

Clemens Abb 2Luftbild (Foto © P. Kuchenbuch-Hanken)

Auf der Insel Wangerooge im UNESCO-Weltnaturerbe Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ wurde im Rahmen des von der Stöckmann-Stiftung finanzierten Projektes eine etwa 3ha große Fläche von höherem Bewuchs freigestellt. Das sogenannte, 9,6 ha große, Trichtergelände ist Teil des Ostinnengrodens, welcher ein bedeutsames Brutgebiet mit nationaler Bedeutung für Wiesenvögel ist. Es entstand als Folge von Bombardierungen während des Zweiten Weltkrieges. Ursprünglich durch eine offene Feuchtwiese geprägt, wandelte sich der offene Charakter des Gebietes durch natürliche Sukzession und ausbleibende Pflegemaßnahmen zu einem stark verbuschtem Gelände. Zahlreiche Gewässer waren verlandet oder von höherem Bewuchs beschattet. Infolge der Gebüschkulisse wurde von den Wiesenvögeln ein Mindestabstand zum Trichtergelände eingehalten und so das Bruthabitat für die Wiesenvögel zunehmend eingeschränkt.

Ziel des Projektes ist, den ursprünglichen Feuchtwiesencharakter wiederherzustellen. Zu den Zielarten gehören u.a. Wiesenvögel wie Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe.

 

Clemens Abb 7 14

Clemens Abb 15 Gr Teich Wangerooge 03 05 2017 ClArbeitseinsatz (oben) und freigestellter Bereich (untern); (Fotos © M. Heckroth)

Zunächst wurde im Winterhalbjahr 2015/2016, durch Freiwilligeneinsätze auf einer Länge von 400m entlang des Zaunes, ein etwa 4m breiter „Arbeitsstreifen“ freigestellt. Damit ist ein Fortschreiten der Buschvegetation in das Wiesenvogelbrutgebiet gestoppt. Zusätzlich erfolgte im Winterhalbjahr 2016/2017 eine maschinelle Rodung auf rund 2ha Fläche. Damit war die erste Phase des Projektes abgeschlossen.

Ein Offenhalten des Gebietes kann dauerhaft nur durch Pflegemaßnahmen erreicht werden, die ein erneutes Aufwachsen höherer Vegetation mit Büschen verhindern.

In der ebenfalls von der Stöckmann-Stiftung finanzierten II. Phase des Projektes wir die freigestellte Fläche jeweils vor und nach der Vegetationsperiode 2018 gemulcht um den Wurzel- und Stockausschlag weiter zu reduzieren. Im Herbst 2018 sollen dann mit einer Baumstubbenfräse noch vorhandene Baumstümpfe entfernt werden. Eine anschließende Einzäunung des Geländes soll eine zukünftige Beweidung ermöglichen.

 

Clemens Abb 16 Massnahmebereich 07 09 2017 CWolffLuftbild (Foto © D. Frank)

 Von Anfang an war bei dem Projekt eine Beteiligung von ehrenamtlichen Freiwilligeneinsätzen vorgesehen um Menschen durch ihr Tun für Biotop- und Artenschutz zu begeistern. Dies fördert auch die Identifikation mit dem Naturraum Wattenmeer und kommt damit dessen Schutz zugute.

 

Clemens Abb 23 4 Tiere W ooge Trichtergelaende 02 08 2017 Cl(Fotos © Th. Clemens)

 In einer noch in Planung befindlichen Phase III des Projektes soll eine Einbindung in das touristische Konzept der Insel erfolgen, ohne den Schutzzweck zu gefährden.

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