Ermittlung der
Nestlingsnahrung von Feldvögeln
anhand von Metabarcoding
Insgesamt wurden von 2021 bis 2023 Nestlings-Kotproben aus 73 Nestern gewonnen (Abb. links), wovon 43 eine hinreichende Qualität für zuverlässige Barcoding-Ergebnisse (durchgeführt durch AIM.science) erreichten und auf Ordnungs- bzw. Familienniveau analysiert wurden. Im Vergleich besonders auffällig war, dass Untersuchungen von Halsringproben oder Nahrungsrückständen im Kot offenbar insbesondere die Bedeutung kleiner Arthropoden – Dipteren und Hymenopteren – als Nahrungsbestandteile der Grauammer unterschätzten (Abb. rechts).
Ein Vergleich zwischen Landschaften unterschiedlicher Habitatausstattung war aufgrund der ungleich-mäßigen Verteilung von (verwertbarem) Probenmaterial bei geringer Probenzahl aus Grünland-Gebieten nur eingeschränkt möglich. Es deutete sich an, dass in Acker-dominierten Gebieten im Ver-gleich zu heterogeneren Landschaftsstrukturen nur eine eingeschränkte Auswahl an Nahrungsorganis-men verfügbar war Die in dieser Pilotstudie erhobenen Befunde unterstreichen das große Potenzial des Metabarcodings für Untersuchungen zur Nahrungsökologie. Zudem deuten sie an, dass in Acker-dominierten Landschaf-ten die Sicherung mehrjähriger Saumstrukturen wichtige Nahrungsressourcen für brütende Feldvögel bereitstellen kann. Sie können beispielsweise als Blühflächen oder mehrjährige extensive Grünländer angelegt werden.