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Hilfe aus der Luft

Im Kreis Soest werden Drohnen zum Auffinden von Gelegen von Wiesenbrütern wie Kiebitz und Brachvogel eingesetzt. Ein Modellprojekt, von dem auch andere Regionen profitieren könnten. 

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Zum Schutz von Wiesenvögeln in landwirtschaftlich genutzten Gebieten ist es häufig erforderlich, die genauen Standorte von Gelegen zu kennen. So können beispielsweise Flächen markiert werden, die beim Mähen oder anderen Aktivitäten ausgespart werden müssen. Die Erfassung der Gelege ist indes oft nicht unproblematisch. Das Absuchen oft größerer Flächen stellt für sich bereits eine Störung der brütenden Vögel dar und ist zudem mit der Gefahr verbunden, Gelege versehentlich zu zerstören oder Geruchsspuren für Prädatoren wie Füchse zu legen. In der wissenschaftlichen Forschung und im Naturschutz wird deshalb bereits seit einiger Zeit auf Drohnen zurückgegriffen, die ein Gebiet überfliegen und dabei Fotos oder Videos für die weitere Auswertung aufnehmen können. Diese Methode ist schonend und zudem häufig weniger zeitaufwändig als das physische Kontrollieren eines Gebietes.

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Im Rahmen des Wiesenvogelschutzes im Kreis Soest macht sich auch die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz - Biologische Station Soest die moderne Technologie zunutze. Mit Schwerpunkt in den Schutzgebiete Ahsewiesen, Lippeaue und Alpbach werden Gelege von Kiebitzen und Brachvögeln mittels Drohnen ermittelt, um sie zu schützen.  Bei Befliegungen am frühen Morgen - bei noch niedrigen Luft- und Bodentemperaturen - können zunächst mittels einer Wärmebildkamera helle Punkte wahrgenommen werden, die von Wärmequellen wie Vögeln oder Gelegen ausgehen. Wird ein solcher Punkt entdeckt, kann die Kamera auf Tageslichtfunktion umgestellt werden und Farbfotos aufnehmen.

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10034 Bild 03 gelegeFoto oben: Drohenaufnahme von Kiebitzgelege – Foto unten: Drohenaufnahme von Brachvogelgelege
So kann die Art und der genaue Standort eines Geleges bestimmt werden. Erfahrungen, die Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Projekts gesammelt werden, sollen in einem ausführlichen Bericht festgehalten werden. Damit können auch andere Wiesenvogelprojekte profitieren.  Ziel des Vorhabens ist es, den Bruterfolg der betroffenen Arten durch eine informationsbasierte Zusammenarbeit mit den Landbewirtschaftern zu verbessern.
 

Ein weiterer Einsatzbereich der Drohnenaufklärung liegt im Ermitteln der Aufenthaltsorte von Küken. Auch dies kann für den Schutz der Vögel relevante Daten erbringen. Der Einsatz der Drohnenaufklärung soll auch für versteckter brütende Arten getestet werden, darunter Wachtelkönig, Löffel-, Knäk- und Krickente. Für diese Arten kann ein Schutz bislang nur durch eine – häufig schwierig umsetzbare – großflächige Beschränkung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung erreicht werden. Dies könnte sich mit der genauen Kenntnis der Gelege ändern, was wiederum zu einer höheren Akzeptanz für den Wiesenvogelschutz seitens der Landbewirtschafter beitragen könnte.  

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