Monitoring biodiversitätsfördernder Maßnahmen
in der Agrarlandschaft der Zülpicher Börde
Um die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Steigerung der Artenvielfalt einschätzen zu können, sind möglichst lückenlose Datenreihen aus dem begleitenden Monitoring nötig. Diesem Ziel dient das Projekt einer Bestandsaufnahme der Vogelarten und die Ermittlung der Insektenbiomasse in einer großflächigen Agrarlandschaft.
Um zu überprüfen, ob Projekte zur Förderung der Artenvielfalt erfolgreich verlaufen, ist ein begleitendes Monitoring nötig. Die Biologische Station Düren hat deshalb ein Projekt gestartet, bei dem es darum geht, Fortschritte für die Vogel- und Insektenvielfalt in einem 34.000 Hektar großen Ackerbaugebiet in der Zülpicher Börde zu bewerten. Dort beriet die Landwirtschaftskammer im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Modellprojekts über vier Jahre hinweg Landwirte, wie sie die Artenvielfalt steigern können. Weil auch nach der Beratung der Anteil an Flächen mit biodiversitätssteigernden Maßnahmen mit etwa drei Prozent weiterhin sehr gering blieb, soll die Beratung im Rahmen eines weiteren Projekts über den bisherigen Zeitraum – das erste Projekt endete 2020 – fortgesetzt werden.
Das Monitoring der für den Lebensraum Agrarlandschaft typischen Brutvogelarten auf zehn jeweils 100 Hektar großen Flächen ergab ein gemischtes Bild. Beim Rebhuhn, einer der bundesweit am stärksten bedrohten und am schnellsten zurückgehenden Agrarvogelart, musste auch im Untersuchungsgebiet eine deutliche Abnahme konstatiert werden. Gegenüber 2017 mit 28 rufenden Männchen in den acht seitdem durchgängig untersuchten Quadraten hat sich die Zahl in 2020 mehr als halbiert (13 rufende Männchen). Dagegen nahm die Zahl der Grauammer-Reviere im Vergleich zu 2018 deutlich zu. 54 gefundene Reviere entsprechen einer Zunahmen von etwa 60 Prozent.
Gewisse positive Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der biodiversitätsfördernden Maßnahmen lassen die Ergebnisse der Vogelkartierung zu. Die Zahl der territorialen Bluthänflinge, Dorngrasmücken, Goldammern, Rebhühner, Schwarzkehlchen und Wachten lag auf den Quadraten mit einem relativ hohem Anteil an Maßnahmenflächen (> 5,8 %) höher als in denen mit einem niedrigem Anteil (< 2,6 %) an Maßnahmenfläche.
Die Ergebnisse der Insektenuntersuchungen in Malaisefallen ergaben, dass die Insektenbiomasse 2019 im Schnitt geringer war als im Jahr davor. Am höchsten war sie noch auf einer ökologischen Ausgleichsfläche für ein Windenergieprojekt. Felder auf denen aus Naturschutzgründen auf die Ernte verzichtet wurde.