10019 Logo text

 

   

Schutz von Nistkästen vor
dem Waschbären

 

Waschbären sind als Nesträuber an Vogelnistkästen ein großes Problem in einigen Regionen Deutschlands. Ein Projekt der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld will wirksame Schutzvorrichtungen entwickeln.

 

10019 Bild 05Waschbären sind mittlerweile vielerorts in Deutschland heimisch. (Foto © Claudia Quirini-Jürgens) 

Waschbären gehören zu den erfolgreichsten tierische Neubürgern in Europa. Aus wenigen Tieren, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus Pelztierfarmen entkommen konnten, ist eine große Population von geschätzt mehr als 1,5 Millionen Tieren allein in Deutschland geworden. Für die hiesigen Ökosysteme sind die ursprünglich in Nordamerika heimischen Säugetiere ein großes Problem. Sie sind Alleskönner und in der Lage, weite Strecken zu wandern, extrem gut zu klettern, zu greifen und auch zu schwimmen. Auf diese Weise erreichen die Tiere sehr effektiv auch die Gelege vieler Vogelarten. Wegen der von ihnen ausgehenden Gefährdung des ökologischen Gleichgewichts in hiesigen Lebensräumen ist die Art als „invasiv“ eingestuft und soll möglichst zurückgedrängt werden.

10019 Bild 02 03Das Verhalten der Wachbären wurde mit Hilfe von Wildkameras dokumentiert. Verwendet wurden Nistkästen mit einem Prädatorenschutz.

Neben einer aktiven Reduzierung der Waschbärbestände durch Verfolgung sind Schutzmaßnahmen für Vogelbrutstätten ein weiterer Weg, den ökologischen Schaden durch die invasive Tierart zu begrenzen. Diesem Ziel dient das Projekt „Untersuchung zum Prädationsschutz der Vögel an Nistkästen gegen den Waschbären“ der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld. Ziel des Vorhabens ist es, praktische Schutzvorrichtungen gegen ein Ausplündern von Gelegen durch Waschbären zu entwickeln.

10019 Bild 01Ein Wachbär versucht, in einen Nistkasten einzudringen. (Foto © Conny Oberwelland)


Dazu soll mit Hilfe von Wildkameras das Verhalten der Tiere an Nistkästen untersucht werden. Für diese Untersuchung werden Nistkästen mit Schutzvorrichtungen gegen Waschbären genutzt und es wird beobachtet, wie die Tiere versuchen, sich Zugang zu verschaffen. Aus den Erkenntnissen sollen verbesserte Schutzvorrichtungen entwickelt werden. Dazu könnten Drahtkonstruktionen, als „Abstandshalter“ dienende Bretter und andere Lösungen gehören. Ergänzend sollen Untersuchungen an in Gefangenschaft lebenden Waschbären weitere Erkenntnisse liefern. So sollen in Gehegen mit Waschbären mit Lockmitteln präparierte Kästen mit verschiedenen Schutzvorrichtungen getestet werden. Davon erhoffen sich die Projektverantwortlichen auch Aufschluss darüber, ob die Waschbären sich neue Techniken zur Überwindung des Schutzes aneignen können.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.