PROJEKTBESCHREIBUNG (abgeschlossen: 2019) ➥
Evaluierung der
moorspezifischen Schmetterlingsfauna
des Satrupholmer Moors
Das Satrupholmer Moor ist das einzige Hochmoor Schleswig-Holsteins, dessen charakteristische Schmetterlingsfauna bereits vor 80 Jahren umfassend und systematisch durch LICHTWERK (1939) untersucht und dokumentiert wurde.
Die Schmetterlingsfauna des Satrupholmer Moores ist im Vergleich zu 1939/40 verarmt. Dies betrifft in hohem Maße viele Arten der angrenzenden Niedermoorflächen, aber auch hochmoortypische Arten. Einige Arten, wie der Hochmoor-Perlmuttfalter, sind erst in den letzten Jahren verschwunden. Andere, wie die Hochmoor-Rindeneule, sind vielleicht noch vorhanden, konnten aber im Rahmen dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden.
Die Untersuchungsergebnisse müssen im historischen Vergleich mit zwei Einschränkungen betrachtet werden:
• LICHTWERK veröffentlicht seine Forschungsergebnisse grundsätzlich auf der Grundlage
langjähriger Untersuchungen. Der vorliegende Bericht basiert jedoch nur auf einer
einjährigen Untersuchung.
• Die Kartierungsergebnisse müssen vor dem Hintergrund des ungewöhnlich trocken-warmen
Witterungsverlauf von 2018 gesehen werden: Die ausbleibenden Niederschläge haben landesweit,
aber insbesondere in degenerierten Hochmooren zu starken Defiziten im Wasserhaushalt geführt.
Die Entwicklungshabitate und –zyklen der typischen Moorschmetterlinge wurden auch davon
stark beeinflusst..
Kleine, individuenschwache Populationen können dadurch völlig erloschen oder auf so wenige Tiere reduziert worden sein, dass ein Nachweis nicht erbracht werden konnte. Eine abschließende Bewertung kann deshalb nicht getroffen werden. Gleichwohl weist das Satrupholmer Moor aufgrund des weiterhin vorkommenden Artenspektrums eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung für die landesweit stark bedrohten charakteristischen Hochmoorschmetterlingsarten auf.
Hochmoore zählen zu den am stärksten veränderten Lebensräumen Schleswig-Holsteins, jedem Vorkommen typischer Arten muss deshalb eine wichtige Bedeutung für den Erhalt der landeseigenen Biodiversität zugewiesen werden. Denn die verbliebenen Hochmoore liegen in der heute anthropogen überprägten Landschaft weiträumig isoliert voneinander. Eine Wiederbesiedlung von tyrphobionten Arten aus anderen Mooren erscheint deshalb wenig wahrscheinlich.