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Evaluierung der
moorspezifischen Schmetterlingsfauna

des Satrupholmer Moors

 

Das Satrupholmer Moor ist das einzige Hochmoor Schleswig-Holsteins, dessen charakteristische Schmetterlingsfauna bereits vor 80 Jahren umfassend und systematisch durch LICHTWERK (1939) untersucht und dokumentiert wurde.

 

10000 Satrupholmer Moor karte
Die Schmetterlingsfauna des Satrupholmer Moores ist im Vergleich zu 1939/40 verarmt. Dies betrifft in hohem Maße viele Arten der angrenzenden Niedermoorflächen, aber auch hochmoortypische Arten. Einige Arten, wie der Hochmoor-Perlmuttfalter, sind erst in den letzten Jahren verschwunden. Andere, wie die Hochmoor-Rindeneule, sind vielleicht noch vorhanden, konnten aber im Rahmen dieser Untersuchung nicht nachgewiesen werden.

Die Untersuchungsergebnisse müssen im historischen Vergleich mit zwei Einschränkungen betrachtet werden:

•  LICHTWERK veröffentlicht seine Forschungsergebnisse grundsätzlich auf der Grundlage
    langjähriger Untersuchungen. Der vorliegende Bericht basiert jedoch nur auf einer
    einjährigen Untersuchung.

•  Die Kartierungsergebnisse müssen vor dem Hintergrund des ungewöhnlich trocken-warmen
    Witterungsverlauf von 2018 gesehen werden: Die ausbleibenden Niederschläge haben landesweit,
    aber insbesondere in degenerierten Hochmooren zu starken Defiziten im Wasserhaushalt geführt.
    Die Entwicklungshabitate und –zyklen der typischen Moorschmetterlinge wurden auch davon
    stark beeinflusst..

10000 Bild 12 Satrupholmer Moor Scheidenwollgras das den Verlauf des Torfwalles kenntlich machtErst der geschulte Blick enttarnt machen kleinen Bewohner des Hochmoores

Kleine, individuenschwache Populationen können dadurch völlig erloschen oder auf so wenige Tiere reduziert worden sein, dass ein Nachweis nicht erbracht werden konnte. Eine abschließende Bewertung kann deshalb nicht getroffen werden. Gleichwohl weist das Satrupholmer Moor aufgrund des weiterhin vorkommenden Artenspektrums eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung für die landesweit stark bedrohten charakteristischen Hochmoorschmetterlingsarten auf.

10000 schmetterlingeFoto links: Der Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi) zählt zu den typischen Moorarten; LICHTWERK erwähnt ihn noch als überaus häufig, im Rahmen dieser Untersuchung konnten nur noch wenige Falter beobachtet werden. Foto rechts: Männchen des Kleinen Nachtpfauenauges (Saturnia pavonia); 2019 konnte lediglich eine Raupe dieser Art beobachtet werden 

Hochmoore zählen zu den am stärksten veränderten Lebensräumen Schleswig-Holsteins, jedem Vorkommen typischer Arten muss deshalb eine wichtige Bedeutung für den Erhalt der landeseigenen Biodiversität zugewiesen werden. Denn die verbliebenen Hochmoore liegen in der heute anthropogen überprägten Landschaft weiträumig isoliert voneinander. Eine Wiederbesiedlung von tyrphobionten Arten aus anderen Mooren erscheint deshalb wenig wahrscheinlich.

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